18. Dezember

Einschränkung selbst erleben

Heute zeigen wir euch eine Übung bei der ihr eine körperliche Einschränkung für einen Tag simulieren könnt. Dabei möchten wir vorab klarstellen, dass es einen Riesenunterschied gibt zwischen einer echten Behinderung und einer simulierten Behinderung. Zum einen empfindet jede und jeder eine Einschränkung anders, zum anderen macht es einen gewaltigen Unterschied die Einschränkung wieder ablegen zu können. Der Sinn einer solchen Simulationen kann daher nicht darin bestehen, zu wissen, was Behinderung wirklich bedeutet. Es geht eher darum, die eigene Empathie und Sensibilität zu erhöhen. Denn etwas selber zu erleben – und wenn es nur für ein paar Minuten ist – ist sehr viel eindrücklicher als klassische Erfahrungsberichte.

Bindet euch für eure Simulation entweder einen Arm an euren Oberkörper und versucht einmal alles mit nur einem Arm zu machen oder klebt euch alternativ mit Klebeband drei eurer Finger zusammen. Passt dabei bitte auf, dass ihr eure Finger nicht zu eng einbindet – wir wollen schließlich nicht, dass sich euer Blut staut. Bitte achtet bei dem Selbstversuch auch immer auf eure Sicherheit und die der anderen. Versucht jetzt einmal euch euer Essen zu machen, euch eure Schuhe zuzubinden oder eure Einkäufe zu erledigen. Lernt was es bedeutet auf eine körperliche Fähigkeit zu verzichten. Ihr werdet erleben, dass vieles nach wie vor möglich ist, es aber oftmals mehrere Versuche und viel Geduld braucht. 

Wenn wir über Inklusion und über Menschen mit Behinderung sprechen, haben wir in der Regel eine sehr defizit-orientierte Sichtweise. Wir fragen uns was eine Person mit Behinderung vielleicht nicht kann und wo sie oder er Hilfe bedarf? Das sind wichtige Fragen und sollten im sozialen Miteinander immer eine Rolle spielen, was aber zu oft außer Acht gelassen wird ist, dass Behinderungen auch ganz eigene Stärken fördern.

Sehr viele Menschen mit Behinderungen sind Meister*innen im Überbrücken von Hürden und entwickeln situationsbedingt ständig neue Lösungswege. In der Corona-Pandemie mussten wir alle erfahren wie anstrengend es sein kann, immer erst zu checken unter welchen Bedingungen ein Einlass möglich ist – für viele Menschen mit Behinderung ist dies Alltag. 

Eine Sensibilität für Barrieren zu entwickeln und Menschen um Rat fragen, die es gewohnt sind Hürden zu überbrücken, könnte hier ein Anfang sein.

Heute verlosen wir eine spezielle “Mensch ärgere dich nicht”-Version für euch. Das vollständig aus Holz gefertigte Spiel kann sehend und blind gespielt werden. Die Spielsteine unterscheiden sich klassisch nach Farbe und fühlbar nach Form. Das Spielbrett ist klassisch aufgeteilt und hat in den einzelnen Feldern zusätzlich Vertiefungen. Dadurch kann das Spiel sowohl sehend als auch komplett blind gespielt werden.

Um zu gewinnen möchten wir von euch wissen mit wem ihr unbedingt mal wieder eine Runde “Mensch ärgere dich nicht” spielen möchtet?

Schickt uns eure Antwort mit dem Betreff “Türchen 18″ entweder per Mail an: adventskalender@viias.de oder folgt uns bei Instagram (IG: viias_dadi) und schreibt eure Antwort unter den dortigen Post. 

Alle Gewinne werden am 30.12.2021 um 12:00 Uhr ausgelost, bis dahin ist eine Teilnahme möglich. Pro Gewinnspiel darf nur einmal teilgenommen werden.

*Der Gewinnanspruch ist nicht übertragbar und kann nicht in bar ausgezahlt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

**Mitarbeiter:innen des ViiAS-Projektes sind vom Gewinnspiel ausgeschlossen.