19. Dezember
Vielfalt und Ausschluss
ViiAS steht für Vielfältige innovative inklusive Angebote im Sport.
Das V für „Vielfältige“ steht dabei nicht umsonst am Anfang und in Großbuchstaben. „Vielfalt“ spiegelt unseren Inklusionsbegriff wider.
Wenn wir von Inklusion sprechen, reden wir nicht nur von Menschen mit Behinderung. Wir möchten das alle Menschen mit all ihren vielfältigen Merkmalen wie Geschlecht, Alter, Größe, Vorlieben, Sprache etc. die gleichen Möglichkeiten haben an der Gesellschaft, am Sport und einfach am Leben teilhaben zu können. Dafür richten wir unsere Angebote möglichst niedrigschwellig aus.
Wenn wir einfache Sprache verwenden, kann das Menschen mit Lernschwierigkeiten genauso wie Personen, welche Deutsch nicht als Muttersprache erlernt haben helfen. Wenn wir Rampen bauen, hilft das Menschen im Rollstuhl genauso wie Menschen mit Kinderwagen oder Rollatoren. Wenn wir größere Schriften verwenden, hilft das allen Menschen mit einer geringen Sehschwäche, egal ob durch primäre Behinderung oder durch Alter.
Wollen wir aber einen genaueren Blick auf Vielfalt werfen. Was bedeutet Vielfalt?
Der Duden sagt dazu folgendes: „Fülle von verschiedenen Arten, Formen o. Ä., in denen etwas Bestimmtes vorhanden ist, vorkommt, sich manifestiert; große Mannigfaltigkeit“
Auf den Menschen bezogen kann man diverse Dinge mit einbeziehen. Einige sind sehr offensichtlich, andere eher versteckt. Das biologische Geschlecht, Größe, Hautfarbe, Haarfarbe, Gewicht und andere Merkmale sind für das Gegenüber schnell ersichtlich. Mit anderen Dingen, wie Glauben, sexueller Orientierung, Herkunftsland, Sprache, kognitiver oder körperlicher Leistungsfähigkeit, politscher Überzeugung und vielem anderen, sieht das schon anders aus. Diese Dinge können wir nicht über eine Person wissen, ohne mit ihr in Kontakt zu kommen und ein Gespräch mit ihr zu führen.
Aber warum ist Vielfalt ein wichtiges Ziel für uns, wenn wir als Menschen doch alle sehr verschieden sind?
In der Soziologie gibt es ein Phänomen, welches beschreibt, dass Merkmale anderer Personen, welche wir aus unserem Umfeld und Erfahrungen noch nicht kennen, uns bewusst oder auch unbewusst, Angst machen und das Gegenüber, mit seinen uns unbekannten Merkmalen fremd werden lässt. Und Dinge die uns fremd erscheinen lassen uns erst einmal vorsichtig werden. Wir schotten uns fremden Dingen gegenüber ab und tun uns manchmal schwer, Neues zu etablieren und in unserem Erfahrungsschatz aufzunehmen.
Und hier kann Sport eine Brücke schlagen!
Personen mit den verschiedensten Hintergründen, Vorlieben und Erfahrungen kommen hier bei einem gemeinsamen Interesse zusammen und treten unvoreingenommen in Kontakt. Es werden Erfahrungen und Lebensrealitäten ausgetauscht und Fremdes wir zu Vertrautem. Wir können die eher versteckten Merkmale einer Person kennenenlernen. Unsere Erfahrungen werden vielfältiger und wir können lernen, auch andere Realitäten mitzudenken und in unsere Vorhaben einzubeziehen. Sport kann also, wenn man sich den vielfältigen Teilnehmer:innen öffnet einen Nährboden für Inklusion und so einen Grundstein für eine gemeinsame, harmonischere und für jeden zugängliche Gesellschaft sein.
Wenn ihr nun auch Lust habt euch durch Sport untereinander auszutauschen, dann schaut doch mal ob es einen passenden Sportverein in eurer Nähe gibt. Für unsere Modellregion könnt ihr dafür die Vereinssuche auf der Webseite des Sportkreises verwenden.