3. Dezember

Barrierefreiheit - nicht die Einschränkung behindert, sondern die Umwelt

Immer noch viel zu oft werden Menschen mit Behinderung auf ihre Einschränkung reduziert. Eine Behinderung wird als Bürde betrachtet und die “betroffenen” Menschen sind ständig auf Hilfe angewiesen und stellen eine große Herausforderung für ihr Umfeld dar.

Dass diese Vorurteile selbstverständlich selten der Realität entsprechen, wissen diejenigen die tatsächlich mit Menschen mit Behinderungen zusammenleben. Schnell wird einem dann klar, dass nicht eigentlich die Menschen eine Behinderung haben, sondern dass sie durch ihre Umwelt behindert werden. Nicht Menschen, sondern Orte und Gesetze haben also “Behinderungen”.

Ein Mensch im Rollstuhl ist nicht behindert, wenn er oder sie zur Universität geht und überall teilnehmen kann, da es Rampen gibt. In einer Diskussion oder während der Prüfung, beim Kaffee mit den Kommilitonen unterscheidet sich diese Person dann nicht von den “Gehenden”. Eine gehörlose Person ist nicht behindert, wenn die Informationen in der Umwelt nach dem 2-Sinnes-Prinzip erstellt werden. Wenn diese Person jetzt am Bahnhof sitzt, in einer Zeitschrift liest und an der Anzeigetafel angezeigt wird, dass sich das Gleis für den Zug geändert hat, wird sie oder er genauso wie alle anderen zum anderen Gleis laufen. Selbstverständlich wird es trotzdem immer Momente geben, bei denen sich die individuelle Erfahrung (wie in diesen Beispielen die eigene Mobilität oder die Sinneswahrnehmung) unterscheiden, diese Differenz möchte niemand leugnen. Doch wenn die genannten Maßnahmen zur Barrierefreiheit nicht gegeben sind, wird die Umwelt zu einer Behinderung für diese Menschen und sie werden an der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen.

Bei Inklusion geht es daher auch darum Bestehendes so zu verändern und zu gestalten, dass alle Menschen umfassend teilhaben und mitmachen können. In einer inklusiven Gesellschaft gibt es kein “normal”. Behinderung gehört zur “Differenz” der Menschen untereinander, ohne dass sie die Gleichwertigkeit aller beschneidet. Inklusion ist ein Menschenrecht und Barrierefreiheit ist die Grundlage für eine inklusive Gesellschaft.

Um Orte verändern und verbessern zu können, braucht es aber auch erst einmal die Information über vorhandene Barrieren.

Mit diesem Ziel haben sich in diesem Jahr in Darmstadt die „Barrierechecker“ gegründet. Die Barrrierechecker:innen sind eine generationsübergreifende und inklusive Gruppe von Menschen zwischen 10 und 80 Jahren, die sich treffen um Darmstadt auf Barrierefreiheit in jeglicher Hinsicht zu untersuchen. Hautnah werden von der Gruppe unterschiedlichste Orte der Stadt unter die Lupe genommen: Kulturveranstaltungen, Kneipen, Museen – und jede:r ist willkommen sich anzuschließen und mitzumachen.  Auf der Webseite der Barrierechecker findet ihr weitere Informationen: https://www.barrierechecker.com/

Interessierte können sich per E-Mail an: barrierechecker@theaterlabor-inc.com wenden.

 

Heute könnt ihr ein Jahreslos der Aktion Mensch gewinnen. Alles was ihr dafür tun müsst ist uns eure Barrieren im Alltag zu nennen. Egal ob ihr eine Behinderung habt oder nicht, jeder Mensch hat Stärken und Schwächen und persönliche Barrieren. Teilt uns eure “Barrieren” mit und lasst uns alle sensibler für das Thema werden.

Schickt uns eure Antwort mit dem Betreff “Türchen 3″ entweder per Mail an: adventskalender@viias.de oder folgt uns bei Instagram (IG: viias_dadi) und schreibt eure Antwort unter den dortigen Post. 

Alle Gewinne werden am 30.12.2021 um 12:00 Uhr ausgelost, bis dahin ist eine Teilnahme möglich. Pro Gewinnspiel darf nur einmal teilgenommen werden.

*Der Gewinnanspruch ist nicht übertragbar und kann nicht in bar ausgezahlt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

**Mitarbeiter:innen des ViiAS-Projektes sind vom Gewinnspiel ausgeschlossen.