Türchen 10

Internationaler Tag der Menschenrechte

Jedes Jahr am 10. Dezember feiern wir den Tag der Menschenrechte, die 1948 in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet wurden. In Erinnerung an die Verbrechen im Zweiten Weltkrieg sollten nun Rechte wie das Recht auf Leben, Gesundheit und freie Meinungsäußerung garantiert werden.

Im Kern der 30 Menschenrechts-Artikel steht das Prinzip der Gleichheit – für jede*n gelten ab Geburt universelle Rechte, unabhängig  von individuellen Merkmalen wie Geschlecht, Herkunft oder Religion – Inklusion ist daher ein Menschenrecht!

Auch wenn die Erklärung selbst zwar kein rechtswirksamer Vertrag ist, die Mehrheit der Artikel wurde jedoch 1966 im UN-Zivilpakt und im UN-Sozialpakt übernommen und dadurch auf globaler Ebene rechtsverbindlich. Zudem nahmen viele UN-Mitgliedsstaaten die Menschenrechte in ihre nationalen Gesetze auf (Deutschland 1949 im Grundgesetz) und weitere Verträge wie die Europäische Menschenrechtskonvention wurden als Schutzmaßnahme abgeschlossen.

Das Hochkommissariat der UN kämpft an erster Stelle für die Verteidigung der Menschenrechte. Seine Mitglieder bemühen sich nicht nur um die Aufdeckung von Menschenrechtsverstößen, sondern auch um Möglichkeiten die verhindern sollen, dass diese Rechte überhaupt verletzt werden. Dazu tun sie sich mit Menschenrechtsorganisationen und anderen Einrichtungen zusammen.

Der Einsatz zum weltweiten Schutz der Menschenrechte ist groß, dennoch werden sie in vielen Ländern immer wieder verletzt, beispielsweise wenn Menschen aufgrund ihrer Herkunft diskriminiert oder gar getötet werden. Auch das Menschenrecht auf sauberes Trinkwasser und Nahrung bleibt für Millionen von Menschen unerreichbar. Besonders schlimm ist die Situation für Menschen aus Kriegs- und Katastrophengebieten, weshalb eine hohe Anzahl von ihnen flieht. So waren laut den Vereinten Nationen Ende 2018 weltweit erstmals mehr als 70 Millionen Menschen auf der Flucht. Doch die Flüchtenden sind häufig weiterhin betroffen, da sie zum Beispiel keinen Zugang zu Bildung oder ausreichender Gesundheitsversorgung erhalten. In manchen Aufnahmeländern wie Libyen sind sie sogar noch gravierenderen Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt.

In Deutschland haben wir das Glück, dass der Schutz der Menschenrechte – vor allem durch das Grundgesetz und internationale Vereinbarungen – in einem vergleichsweise hohen Maß gewährleistet ist. Jedoch existieren auch hier noch Probleme: Unter anderem gibt es Kritik an der Armut von Alten oder Kindern und an Abschiebungen von Asylsuchenden in bestimmte Länder.

Der heutige Tag wird daher einerseits genutzt um das Engagement für die Menschenrechte zu feiern und zu fördern, andererseits aber auch, um einen kritischen Blick auf die weltweite Lage zu werfen. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International helfen dabei, Aufmerksamkeit für Menschenrechtsverletzungen zu schaffen. Aktuell wird die Situation beispielsweise in China und Syrien sehr kritisch bewertet.

Umso wichtiger ist es, dass sich möglichst viele Menschen gemeinsam für den Schutz der Menschenrechte einsetzen – Staaten, Nichtregierungsorganisationen und auch Bürgerinnen und Bürger in Vereinen. Der Kampf der Menschen für ihre Rechte hat mit dem Tag der Menschenrechte einen wichtigen Anstoß bekommen. Aber er muss weltweit weitergehen, wenn wir alle in einer gerechteren und inklusiveren Gesellschaft leben möchten.

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