Pressekonferenz am 1. Juli 2020

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt, der Landkreis Darmstadt-Dieburg, und der Sportkreis Darmstadt-Dieburg e.V. starten ein gemeinsames Projekt zum Thema Sport und Inklusion

Mehr Inklusion im und durch Sport ist die Zielsetzung für die gesamte Region Darmstadt und Darmstadt-Dieburg. Die drei Projektpartner machen sich gemeinsam für mindestens zwei Jahre in einem Modellprojekt für inklusive Sportangebote, für mehr Informationen darüber und Vernetzungen untereinander stark. Dabei wird die Teilhabe an Sport- und Freizeitangeboten von und für Menschen mit Behinderung groß geschrieben. Die Projektverantwortlichen haben sich bereits auf einen Namen verständigt, unter dem das Projekt Bekanntheit erlangen soll.

„V i i A S“ steht für Vielfältige innovative inklusive Angebote im Sport. Die Beteiligten aus Stadt, Landkreis und dem Sport wollen sich mit der Thematik kreativ auf praktische und neuartige Weise auseinander setzen. Gleichzeitig ist klar, dass in Darmstadt und dem Landkreis bereits viel Potential vorhanden ist, das die Modellregion aktivieren möchte, damit mehr Menschen über den Sport neue Entwicklungsperspektiven für sich selbst, aber auch für die Gemeinschaft in den Kommunen entdecken können.

Die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) fordert weltweit für Menschen mit Behinderung die Möglichkeit, an Sportaktivitäten teilnehmen, sie organisieren und entwickeln zu können. Der hessische Aktionsplan zur Umsetzung der UN-BRK nimmt die konkrete Ausgestaltung in den Blick und fordert die Verbesserung von Rahmenbedingungen des inklusiven Sports. Der Landkreis Darmstadt-Dieburg und die Wissenschaftsstadt Darmstadt berücksichtigen dies in ihren lokalen Aktionsplänen und wollen gemeinsam mit dem Sportkreis, der die beiden Gebietskörperschaften umfasst, ihren Beitrag zu dieser Aufgabe leisten.

Finanzierung durch Ministerien des Landes Hessen

Die Finanzierung dieser zukunftsweisenden Zusammenarbeit übernehmen weitestgehend das Hessische Ministerium für Soziales und Integration, sowie das Hessische Ministerium des Innern und für Sport.

„Sport ist der Motor für mehr Inklusion in Hessen. Deswegen hat die Hessische Landesregierung die Förderungen für den Behindertensport und die Inklusion über den Sport seit 2015 kontinuierlich ausgebaut. Auch künftig werden wir alle Anstrengungen unternehmen, um die Rahmenbedingungen für den Behindertensport und die Inklusion in Hessen weiter zu verbessern.

Es freut mich, dass die Stadt Darmstadt, der Landkreis sowie der Sportkreis Darmstadt-Dieburg als Modellregion ‚Sport und Inklusion‘ in Hessen gemeinsam bessere Rahmenbedingungen schaffen möchten, die Menschen mit Behinderung über den Sport ein selbstbestimmtes und aktives Leben in unserer Gesellschaft ermöglichen. Hessen ist auf dem richtigen Weg zu mehr Inklusion und Teilhabe“, betonte Sportminister Peter Beuth.

„Bei dem Beteiligungsverfahren zu unserem Aktionsplan haben Bürgerinnen und Bürger immer wieder auf das Thema Sport und Inklusion aufmerksam gemacht“, sagt die #LaDaDi Jugend- und Sozialdezernentin Rosemarie Lück. „Diesen Impuls greifen wir auf und schaffen gemeinsam jene Strukturen, die Menschen ermutigen, im Sport neue Wege zu gehen.“

Bürgermeister und Sportdezernent Rafael Reißer sieht das ähnlich: „Die Beteiligungsmöglichkeiten aller Menschen am Sport passen zu unserer offenen Stadtgesellschaft. Das gemeinsame Projekt stellt die konsequente Weiterentwicklung zahlreicher einzelner Ansätze zu einer transparenten Struktur der Vielfalt in unserer Region dar.“

„Wenn der Sport seinem universellen Anspruch, für alle Menschen ein Angebot vorhalten zu können, gerecht werden will, dann ist es auch notwendig, sich mehr mit den Anliegen und Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen auseinander zu setzen, die nicht nur unter sich,  sondern in der Gemeinschaft Sport erleben möchten. Sportvereine sind schon oft in allgemein gesellschaftlichen Themenstellungen als Vorreiter in Erscheinung getreten. Genauso wichtig ist es aber auch, sich als Partner für andere Organisationen zu öffnen“, verdeutlicht der Vorsitzende des Sportkreises Darmstadt-Dieburg, Dr. Sascha Ahnert, die Rolle der regionalen Sportorganisation.

In der zukünftigen Modellregion bringt V i i A S die jeweiligen Akteure miteinander in Kontakt, um so von den unterschiedlichen Erfahrungen beim Training und von speziellen Angeboten, bei der Mitteleinwerbung und der Umsetzung von Maßnahmen lernen zu können. In einem zweiten Schritt entwickeln die Kooperationspartner gemeinsam neue, innovative Vorhaben, von denen sportbegeisterte Menschen mit und ohne Behinderung in Stadt und Landkreis profitieren können.

Erklärtes Ziel ist es, die angestoßenen Aktivitäten in dauerhafte Strukturen zu überführen, die von den Vereinen vor Ort eigenständig weitergeführt werden können. Inklusion im und durch Sport wird dabei auch als Sportentwicklungsprozess in der Region Darmstadt und Darmstadt-Dieburg, in den einzelnen Kommunen, Stadt- und Ortsteilen sowie den Sportvereinen verstanden.